Diversität als Markenzeichen
Der Puyango-Kaffee aus Ecuador zeichnet sich durch die charakteristischen Eigenschaften der in Höhenregionen angebauten Kaffeesorten aus: Er ist mild und trägt Noten von Zitrusfrüchten. Sein feinwürziger Körper, der kräftige Geschmack und die Aroma-Vielfalt dieses Kaffees spiegeln die Biodiversität seines Anbaugebiets in den tropischen Andenausläufern wider.
Kaffee aus einer der artenreichsten Regionen der Welt
Die Region Puyango ist bekannt für ihren hochwertigen Kaffee. Die tropischen Bergregenwälder, die für dieses Gebiet typisch sind, beherbergen ein einzigartiges Ökosystem mit einer bemerkenswerten Artenvielfalt. Hier sind unter anderem endemische Orchideen und über 600 Vogelarten heimisch. Zusammen mit anderen Tier- und Pflanzenarten machen sie 6 % der weltweiten Biodiversität aus.
Hier, am Fuß der Anden, bauen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern den Kaffee in 900 bis 1500 Metern Höhe auf kleinen Ländereien an. Auf den 0,5 bis 3 Hektar großen Parzellen leben einheimische Arten und domestizierte Kulturen miteinander: Kaffee, Maniok und Erdnüsse wachsen im Schatten riesiger wilder Feigenbäume. Das erlaubt den Kaffee-Kirschen eine allmähliche Reifung. Nicht nur das sichert die hohe Qualität des Kaffees. Auch das Wissen der Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen über den Anbau lokaler Sorten und das empfindliche Ökosystem trägt zur Hochwertigkeit des Kaffees bei. Das Zusammenleben unterschiedlicher Pflanzen und Bäume schont Wasser und Böden, erhöht die Fruchtbarkeit der Andenhänge und erhält das lebendige Ökosystem.
Von der Kleinparzelle in die Genossenschaft
Nicht immer war Kaffee ein so wichtiger Teil der Parzellenbepflanzungen. Starke Preisschwankungen führten in der Vergangenheit dazu, dass einige Bauern und Bäuerinnen sich nur in den Jahren die Mühe machten, ihren Kaffee zu ernten, in denen die Preise hoch genug waren, um die Produktionskosten zu decken. Der Kaffeeanbau ging sukzessive immer weiter zurück, auch beschleunigt durch die starke Landflucht in der Region.
1997 schlossen sich deswegen Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern aus Puyango zusammen, um die Qualität ihres Kaffees zu verbessern. Das erreichten sie, indem sie ausschließlich die reifen Kirschen ernteten und den Fermentationsprozess kontrollierten. Zunächst verkauften die Bauern und Bäuerinnen ihre Ernte an lokale Exporteure, aber 1999 nahmen sie den Export selbst in die Hand und konnten ihre Erträge dadurch stark erhöhen. 2002 schlossen sich dann mehrere ihrer kleinen Genossenschaften zur Federación Regional de Asociaciones de Pequeños Cafetaleros Ecológicos del Sur (FAPECAFES) zusammen. Seitdem hat FAPECAS der örtlichen Landwirtschaft neue Impulse gegeben und hat den Bauernfamilien so geholfen, ihr Land zu behalten. Heute umfasst der Zusammenschluss etwa 1800 Mitglieder.
Wiederbelebung des lokalen Kaffeeanbaus, mehr politischer Einfluss und Erhalt natürlicher Ökosysteme
Über den Fairen Handels waren die Produzenten und Produzentinnen in der Lage, ihre vernachlässigten Kaffeepflanzungen instand zu setzen – eine seltene Kaffeesorte wurde neu entdeckt. Dadurch konnte die ganze Region gestärkt werden. In weniger als zehn Jahren und mit einer Garantie für einen fairen und stabilen Preis konnten die Mitglieder FAPECAFES den Niedergang des Kaffeeanbaus stoppen. Aufgrund der höheren Preise im Fairen Handel waren viele Bauern und Bäuerinnen in den letzten Jahren motiviert, ihre Parzellen zu renovieren und die Erträge zu steigern. Einige von ihnen ernten auf derselben Fläche nun etwa doppelt so viel Kaffee wie früher.
Der Export ihres Spezialitätenkaffees macht die Bäuerinnen und Bauern stolz. Sie können auf großen wirtschaftlichen Erfolg und einen schnellen Mitgliedsanstieg bei FAPECAS blicken. Dadurch nehmen sie in den politischen und wirtschaftlichen Strukturen der Region eine starke Position ein und ihre Stimmen werden gehört. Die FAPECAFES-Basisgenossenschaften wachsen weiter und in den benachbarten Regionen bilden sich neue Verbände. Dadurch entstehen auch neue Dienstleistungen, von denen alle Kooperativen profitieren.
Die Arbeit der FAPECAFES-Mitglieder ist der Gegenentwurf zur industriellen Landwirtschaft. Die kleinen Familienbetriebe erhalten große Bäume oder forsten mitunter sogar wieder auf. Der Anbau in Agroforstsystemen sorgen für eine große Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Die Kooperativen bieten regelmäßig Schulungen an und beschäftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf dem Land unterwegs sind, um die Bauern und Bäuerinnen zu beraten. Dabei geht es zum Beispiel um Kompostierung oder vorbeugende Schädlings- und Krankheitskontrolle mit biologischen Mitteln. So setzen sich die Bäuerinnen und Bauern für den Schutz natürlicher Ökosysteme ein.
Zutaten
Gemahlener Kaffee aus Ecuador, fair gehandelt und aus kontrolliert biologischem Anbau.
Traditionelle Röstung in Frankreich.
Gut verschlossen, kühl und trocken lagern.