Marcala – honduranischer Spitzenkaffee mit geschützter Herkunftsbezeichnung
Dieser fair gehandelte und biologische Kaffee aus Honduras wird in Marcala angebaut. Die Bergregion im Südwesten des Landes ist bekannt für große Artenvielfalt, einzigartige Nationalparks und vor allem: guten Kaffee! Er wächst in Höhenlagen zwischen 1000 und 1500 Metern. Dies verleiht dem Kaffee seinen vollen Körper, der sich durch ein holziges Aroma und subtile Bitterkeit auszeichnet, belebt durch Noten von Kakao und Zitrusfrüchten. Die Bauern der Kooperative COMSA konnten die Anerkennung des typischen Charakters ihres Kaffees durch die geschützte Herkunftsbezeichnung „Marcala“ erreichen.
Eine Kooperative als Antwort auf globale Preisschwankungen
Im Herzen Mittelamerikas gelegen ist Honduras ein Land, in dem Aabicakaffee auf Spitzenniveau angebaut wird. 1804 wurde hier der erste Kaffee kultiviert. Mittlerweile ist daraus ein wichtiges Standbein der nationalen Ökonomie geworden. Nach offiziellen Zählungen gibt es in Honduras rund 120.000 Landwirte, die im Kaffeeanbau tätig sind. Fast alle davon sind Kleinbauern mit kleinen Parzellen. Sie können ihren Kaffee in aller Regel nicht selbst exportieren, sondern verkaufen ihn an Zwischenhändler, sogenannte Coyoten.
Einige Bauern haben sich jedoch organisiert und eigene Exportmöglichkeiten geschaffen – so auch die Mitglieder der Vereinigung „Café Organico Marcala S.A.“ (COMSA). Sie schlossen sich 2001 zusammen – ausgerechnet in dem Jahr, das für viele Kaffeeproduzenten katastrophal verlaufen sollte. Der Einsturz des Kaffee-Weltmarkpreises an der New Yorker Börse brachte viele an den Rande des Ruins. Viele Mitglieder von COMSA verloren deshalb schnell das Vertrauen in ihre Organisation und verkauften ihre Ernte kurzerhand doch wieder an die Zwischenhändler. Trotzdem setzte COMSA in dieser Zeit auf den Fairen Handel und fand so einen Weg aus der Krise. Denn die Fair-Trade-Handelspartner garantierten den Kleinbauern trotz unterirdischer Börsenkurse einen Mindestpreis zuzüglich diverser Prämien. Die Produzenten hatten also weiterhin ein auskömmliches Einkommen und COMSA gewann als Produzentenvereinigung wieder an Vertrauen und Stärke zurück. Ab Oktober 2005 wurde der Zulauf immer größer, die Vereinigung wuchs stetig. Aus 70 Mitgliedern im Jahr 2006 sind 2013 schon mehr als 900 Kleinbauern geworden.
Finanzielle Unabhängigkeit und innovative Agrarökologie trotz ungleichen Landbesitzes
Die Produzenten von COMSA besitzen im Durchschnitt nur 1,5 Hektar Land. Der einzige Weg, wie sie von ihrem Anbau leben können, ist, die verfügbaren Ressourcen bestmöglich zu nutzen. Der Landbesitz ist in Honduras extrem ungleich verteilt: Fast 70% der Landwirte besitzen nur zehn Prozent des Landes in Kleinflächen, während sich 25 Prozent des Landes in Form von Großgrundbesitz auf ein Prozent der Bevölkerung verteilen. Die Mitglieder von COMSA sichern sich ihr Einkommen trotz der kleinen Anbauflächen, indem sie ihre Nahrungsmittel ökologisch anbauen und ihren Marcala zu guten Konditionen verkaufen. Ethiquable beispielsweise zahlt ihnen beispielsweise je nach Kurs etwa doppelt so viel, wie an der New Yorker Börse gezahlt wird. Dank dieses Preises können die Kleinbauern Investitionen tätigen, um ihre Parzellen zu pflegen und neue Märkte für die Kooperativenmitglieder zu erschließen.
Die Mitglieder von COMSA haben biologische Betriebsmittel aus Mikroorganismen entwickelt, die aus dem Humus des Waldes entnommen wurden. Diese Innovation wird von mehr als 12.000 Produzenten weltweit geteilt. Seit 2005 experimentiert man in der Genossenschaft mit natürlichen Präparaten, um lebendige Böden zu erhalten. In kleinen Herstellungslabors vermehren die Produzenten die Mikroorganismen aus den lokalen Wäldern und verteilen sie in den Kaffeeplantagen. Ihre Bio-Erträge übertreffen die konventionelle nationale Durchschnittsproduktion bei weitem. Die Kleinbauern teilen ihr Wissen, indem sie Mitglieder anderer Kooperativen schulen und an wissenschaftlichen Studien teilnehmen. Inzwischen sind auch Kunstdünger für viele von ihnen ein Tabu. Sie haben Weiterbildungen absolviert und gelernt, selbst Bio-Kompost herzustellen, um damit zu düngen.
Zutaten
Gemahlener Kaffee aus Honduras, fair gehandelt und aus kontrolliert biologischem Anbau.
Traditionelle Röstung in Frankreich.
Gut verschlossen, kühl und trocken lagern.
Zubereitungsempfehlung: Verwenden Sie 8 bis 10 Gramm Kaffee pro Tasse.